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Sommerkurs 2024: Acht Tage Lernen, Bewegung und Erfolgsmomente

Aktualisiert: 16. Okt. 2024


Wenn wir an Sommerferien denken, kommt uns meist Sonne, Freude und Erholung in den Sinn – doch was wäre, wenn man all das mit Lernen verbinden könnte? Genau das durften wir in den letzten beiden Ferienwochen erleben: Acht Tage voller Bewegung, Freude und – was am erstaunlichsten ist – Lernen. Acht Tage, in denen die Kinder nicht nur spielerisch wiederholten, sondern auch ganz eigene, kleine Erfolge feierten.


Wie war das möglich? Ein Einblick in unser Konzept zeigt, wie wir es geschafft haben, Mathematik und Deutsch auf eine Weise zu verbinden, die Kopf und Körper gleichermaßen aktiviert.


Der Tag beginnt – Strukturen schaffen, Neugier wecken

Jeder Tag begann mit einem sanften „Ankommen“. In dieser Phase zogen die Kinder eine Rätselkarte – ein wunderbarer Trigger, um das Gehirn in den Entdeckermodus zu schalten.

Danach lasen die Schüler der zweiten Schulstufe kleine Geschichten vor, die hauptsächlich das Thema "Growth Mindset" ansprachen. Dadurch entstand von Beginn an eine Atmosphäre, in der Neugierde, Zuversicht und Entspannung miteinander verschmolzen.



Dann ging es ans Wesentliche: Jedes Kind bearbeitete individuell abgestimmte Lernaufgaben in den Bereichen Mathe und Deutsch. Ziel war es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern hauptsächlich bestehende Lernlücken zu schließen. Fehler wurden nicht als Misserfolge betrachtet, sondern als Lernchancen – sie wurden gemeinsam besprochen und verbessert, was ein Gefühl der Selbstwirksamkeit förderte. Ein zentraler Punkt: Keines der Kinder wurde je allein gelassen, sondern die Gemeinschaft trug uns durch den Prozess.


Lernen in Bewegung – Körper und Geist im Einklang

Nach dieser Phase der aufmerksamen Arbeit wechselten wir an die Lernstationen – ein Höhepunkt des Tages, der Freude, Bewegung und Lernen auf faszinierende Weise vereinte.



An der „Wortbaustelle“ setzten die Kinder Silben zu Wörtern zusammen und schrieben diese anschließend auf die Fensterscheibe. Besonders bedeutsam war hier die Selbstkontrolle: Nach jeder Station verglichen die Kinder ihre Ergebnisse eigenständig mit den vorgegebenen Silbenkärtchen – eine einfache, aber enorm effektive Methode, das eigene Tun zu reflektieren und zu verbessern. Der Stolz, einen Fehler selbst zu entdecken und zu korrigieren, war unübersehbar und beflügelte den weiteren Lernprozess.


Während ein Teil der Gruppe Silben zu Wörtern formte, widmeten sich die anderen dem Wiederholen der Malreihen. Wer hätte gedacht, dass ein Thema wie die Malreihen, das sonst eher wie auswendig lernen wirkt, durch Dominos, Legespiele und Bewegungseinlagen zu einem echten Erlebnis werden kann? Besonders wichtig war mir dabei, dass das Lernen niemals langweilig wurde – Mein Fokus war Begeisterung und Entdeckerlust zu entfachen.


Die jüngeren Kinder tauchten derweil in die Welt des Zahlenraum 100 ein. Zuerst wurde mit den Sumblox bis zur 21 gebaut und später mit Hilfe des Dienes-Materials

Stellenwerte gelegt, Zahlenreihen gefestigt und der Raum bis 20 spielerisch erobert bzw. wiederholt. Dabei wurde auch hier Bewegung gezielt eingesetzt: Mit rhythmischen Zählübungen und Bewegungsabläufen schufen wir eine multisensorische Erfahrung, die das Lernen noch tiefer im Gehirn verankerte.


Lernen in der Natur – die Umwelt als Lernfeld

Nach einer kleinen Stärkung ging es hinaus in die Natur. Auch dort hörte das Lernen nicht auf, denn die Natur bietet unzählige Lernmöglichkeiten. Auf unseren Spaziergängen führten wir Rechen- und Lesespiele durch, entdeckten die Bäume und Tiere unserer Umgebung und sprachen über die Lebewesen, denen wir gerne begegnen würden – und jene, denen wir lieber nicht begegnen möchten.




Besonders beeindruckend war das individuelle Fördern in diesem Umfeld. Malreihenspiele mit UNO-Karten oder kleine Lesespiele fanden draußen ihren Platz und wurden begeistert angenommen. Besonders berührend war zu beobachten, wie die älteren Kinder den jüngeren halfen – und das oft in Bereichen, in denen sie selbst noch unsicher waren. Gerade diese Unsicherheit verwandelte sich durch das Erklären in eine Stärke, und das gegenseitige Helfen stärkte nicht nur das Wissen, sondern auch das Selbstvertrauen. Es entstand eine besondere Atmosphäre des Miteinanders, in der Lernen ganz von selbst geschah.


Ein Fazit – Freude und Erfolg gehen Hand in Hand

Die acht Tage vergingen wie im Flug, und am Ende konnten wir auf eine Vielzahl kleiner und großer Erfolge blicken. Die Verbindung von Bewegung, individueller Förderung und gemeinschaftlichem Lernen zeigte deutlich, dass Wissen durch Begeisterung und Aktivität nicht nur leichter verankert wird, sondern auch mehr Freude bereitet.


Dieser Sommerkurs hat gezeigt, wie effektiv Lernen in Bewegung sein kann, ich freue mich darauf, dieses Konzept in den Schulalltag zu integrieren. Denn wenn wir es schaffen, das Lernen federleicht und lebendig zu gestalten, schaffen wir Räume, in denen die Kinder mit Freude und Neugierde wachsen können.


In diesem Sinne wünsche ich allen einen freudigen Start ins neue Schuljahr – und bin gespannt, was wir gemeinsam noch alles erreichen werden!


Herzlichst,

Kathrin

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