
Wenn Lernprobleme zum Leiden werden: Ein Blick auf die Belastungen der Kinder
- Kathrin Felderer

- 3. Mai 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Mai 2024
In der Welt der Kleinen ist Lernen wie eine Expedition ins Unbekannte, bei der neue Erkenntnisse warten und der Wissensdurst scheinbar nie endet. Manchmal fühlt es sich an, als müssten Eltern mit Kids im Kindergartenalter selbst zu wandelnden Lexika werden, denn die Kleinen stellen Fragen, als wäre es ihr Lebenszweck, alle Geheimnisse der Welt zu ergründen.
Doch plötzlich scheint diese Expedition für einige Kinder gestoppt zu werden, und die einst neugierigen Entdecker verlieren ihre Lust am Lernen. Statt Abenteuer erwartet sie nun ein Berg von Aufgaben, der so unüberwindbar erscheint, wie schwer zugänglicher Berggipfel.
Diese Lernprobleme, die oft zu Beginn wie kleine, harmlose Stolpersteine wirken, können schnell zu wahren Gipfeln der Frustration heranwachsen. Das Gefühl des ständigen Scheiterns und des Nichtverstehens macht aus der einst spannenden Expedition ein echtes Survival-Abenteuer – und das Selbstwertgefühl geht auf Tauchstation.
Das endlose Pauken und das Gefühl, dass die Zettel einem schon von weitem ins Gesicht wehen, kann sich anfühlen wie eine wiederholte Ohrfeige, die dem Kind spätestens ab diesem Zeitpunkt auch psychisch zusetzt. Kein Wunder also, dass die Stimmung schnell in den Keller sinkt und die Motivation verloren geht.
Als wäre das nicht genug, kommen dann noch die vermeintlichen Lösungen hinzu. Zusätzliche Hausaufgaben und Wiederholungen werden verteilt, als ob dieser Berg nicht schon schwer genug zu erklimmen wäre.
Der Teufelskreis aus Tränen, Verzweiflung und dem Drang, sich unter der Bettdecke zu verkriechen, scheint unaufhaltsam.
Doch es gibt Hoffnung!
Eltern, Lehrer und die Gesellschaft als Ganzes können gemeinsam daran arbeiten, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und den betroffenen Kindern eine helfende Hand reichen.
Es ist an der Zeit, aus dem Survival-Modus auszubrechen und das Lernen wieder zu dem Abenteuer zu machen, das es sein sollte.
1. Frühzeitige Erkennung und Unterstützung: Es ist entscheidend, Lernprobleme frühzeitig zu erkennen. Eltern und Lehrer sollten aufmerksam auf Anzeichen von Frustration und Schwierigkeiten beim Lernen achten und bereit sein, gemeinsam Unterstützung anzubieten.
2. Individuelle Förderung: Jedes Kind ist einzigartig und hat unterschiedliche Lernbedürfnisse. Individuelle Förderung und maßgeschneiderte Lernansätze können helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und den Lernprozess zu erleichtern.
3. Positive Verstärkung: Anstatt Kinder für ihre Schwierigkeiten mit Mehrarbeit zu bestrafen, sollten sie für ihre Bemühungen und Fortschritte gelobt werden. Einfachere Hausaufgaben und weniger Aufgaben können eine positive Auswirkung auf das Selbstwertgefühl und die Lernenmotivation haben und mehr Sicherheit vermitteln.
4. Schaffung eines unterstützenden Umfelds: Sowohl zu Hause als auch in der Schule sollte ein unterstützendes Umfeld geschaffen werden, in dem Kinder sich sicher fühlen und offen über ihre Schwierigkeiten sprechen können. Offene Kommunikation und ein gemeinsames Wir von Eltern, Nachhilfelehrer und Lehrern sind entscheidend.
Lernprobleme müssen nicht zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Mit der richtigen Unterstützung, einem einfühlsamen Umgang, den passenden Lernmaterialen und einer Portion Spaß und Bewegung können die Kleinen schnell wieder Anschluss finden und das Problemchen bleibt ein Problemchen, das sich wieder lösen lässt.
eure Kathrin Felderer
T: 0676/ 4023707



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