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Mut zum Fehler

Aktualisiert: 30. Juni 2024


Warum wir unsere Einstellung zur Perfektion überdenken sollten


In einer Welt, die Perfektion verherrlicht, fällt es schwer, Fehler zu akzeptieren. Doch gerade das ist essenziell, um wirklich zu lernen und sich weiterzuentwickeln.


Besonders Kinder, die in der Schule oft Fehler machen und deswegen glauben, Fehler seien inakzeptabel, zeigen, wie problematisch unser Umgang mit Perfektion sein kann.


Wenn sie beginnen, aus Angst vor Fehlern lieber die richtige Antwort zu erfragen, anstatt selbst zu experimentieren, wird ihnen die Möglichkeit genommen, aus ihren Fehlern zu lernen. Das schränkt nicht nur ihre Kreativität ein, sondern auch ihre Fähigkeit, Probleme eigenständig zu lösen.


Die Folgen von Perfektionismus


Perfektionismus wird nicht nur in der Schule gefördert, sondern auch durch unser soziales Umfeld und die sozialen Medien.


Überall sehen wir das Bild einer fehlerfreien Welt, in der alles perfekt zu sein scheint. Doch wer ist schon wirklich fehlerfrei? Diese Illusion führt dazu, dass wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Kinder unter Druck setzen, diesem unrealistischen Standard zu entsprechen.


Das Ergebnis ist ein Teufelskreis aus Angst, Versagensangst und Stress, der auf Dauer niemandem guttut.


Der Umgang mit Fehlern: Eine Lernchance


Statt Fehler zu verteufeln, sollten wir sie als wertvolle Lernchancen begreifen. Kinder lernen durch Versuch und Irrtum, und es ist wichtig, ihnen den Raum zu geben, Fehler zu machen und daraus zu lernen.


Eltern sollten es vermeiden, die Hausaufgaben ihrer Kinder zu korrigieren oder zu vervollständigen. Stattdessen wäre es hilfreich, den Lehrern ehrlich mitzuteilen, wenn eine Aufgabe zu schwer oder zu umfangreich war.


Auf diese Weise können Lehrkräfte ihre Methoden anpassen und dazu beitragen, den Druck auf die Schüler zu reduzieren.


Die Realität einer unperfekten Welt


Eine unperfekte Welt ist eine reale Welt. Niemand ist perfekt, und das ist auch gut so. Denn gerade in unseren Unzulänglichkeiten und Fehlern liegt die Chance zur Weiterentwicklung und zur Entdeckung neuer Wege.


Wenn wir unseren Perfektionismus ablegen und uns erlauben, auch einmal zu scheitern, schaffen wir eine authentische und gesunde Lebensumgebung für uns und unsere Kinder.


Mut zum Fehler bedeutet auch Mut zum Chaos und Mut zur Lücke. Es bedeutet, sich einzugestehen, dass es okay ist, nicht alles zu wissen und nicht immer alles richtig zu machen. Nur so können wir wachsen und uns weiterentwickeln.


Fazit: Authentizität statt Perfektion


Der erste Schritt zu einer realistischeren und gesünderen Welt besteht darin, den Perfektionismus hinter uns zu lassen und zu akzeptieren, dass Fehler zum Leben dazugehören.

Indem wir authentisch sind und unsere Fehler akzeptieren, schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der echte Lernprozesse stattfinden können.


Lassen wir also den Mut zum Fehler wieder aufleben. Denn eine unperfekte Welt ist eine echte Welt, in der wir alle Platz haben, zu wachsen und zu lernen.


Eure Kathrin Felderer


T: 0676/ 4023707




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